Wie lange kann man ohne Essen überleben?
Essen ist in der Regel ein Genuss. Aber es ist auch eine unverzichtbare Voraussetzung für unser Überleben. Unabhängig von unserem Mangel an Willenskraft – oder unserer Naschhaftigkeit –, die uns manchmal etwas zu oft zum Kühlschrank treibt, wie lange könnte unser Körper wirklich ohne Nahrung auskommen?
Um zu gehen, zu sprechen, zu arbeiten oder zu spielen. Einfach um zu leben, braucht unser Körper Energie. Proteine, Kohlenhydrate und Fette, die er aus den Lebensmitteln gewinnt, die wir essen. Theoretisch gibt es die sogenannte „Dreierregel“, nach der man 30 Tage ohne Essen leben kann, während man nicht mehr als drei Tage ohne Trinken auskommen kann. Und sogar nicht mehr als drei Minuten ohne zu atmen!
Eine Studie, die von einer Gruppe von Ärzten an Hungerstreikenden zwischen 2003 und 2004 durchgeführt wurde, zeigte, dass ein durchschnittlicher Erwachsener bis zu 80 Tage ohne Essen auskommen könnte. Vorausgesetzt, er trinkt weiterhin Wasser. Und die Dauer des Fastens könnte sich bei fettleibigen Personen sogar verlängern. Bis zu hundert Tagen. Diese Menschen verfügen nämlich über größere Anfangsreserven.
Die Auswirkungen von Nahrungsmangel auf den Körper
Wenn man aufhört zu essen, greift unser Körper auf seine Reserven zurück. Bereits wenige Stunden nach der letzten Mahlzeit macht sich der Mangel an Kohlenhydraten – sowie an Wasser und Salz – bemerkbar. Unser Körper zapft dann für etwa 72 Stunden seine Zuckervorräte an. Und wir nehmen sichtbar ab.
Bis zum Ende der ersten zwei Wochen greift unser Körper anschließend auf seine Fettreserven und unsere Muskeln zurück. Schwächegefühle stellen sich ein. Das Ergebnis: Unsere Herzfrequenz sinkt und unser Blutdruck fällt ab.
Danach muss unser Körper auf unsere Proteinreserven zurückgreifen. Mit anderen Worten, wir beginnen, unser Gewebe abzubauen. In der Folge treten Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelschmerzen usw. auf. Bei einem Verlust von über 30 bis 50 % der Proteine werden noch schwerwiegendere Komplikationen verzeichnet, und es wird dann schwierig zu überleben.
Autorin : NATHALIE MAYER
Titelbild: © GLISIC_ALBINA, FOTOLIA – NACH EINER BESTIMMTEN PHASE, WENN DIE IN UNSEREM KÖRPER VORHANDENEN PROTEINRESERVEN ZU SCHMELZEN BEGINNEN, WERDEN DIE FOLGEN EINES NAHRUNGSMITTELMANGELS IRREVERSIBEL.