Nach jahrelanger Weiterentwicklung testet die US-Armee ihre Hyperschall-Raketen im Feld.
Die USA stehen kurz davor, ihre ersten Hyperschall-Raketen einsatzbereit zu machen. Deren Integration in Kampfeinheiten wurde gerade in Feldmanövern getestet.
Bei militärischen Waffentechnologien gibt es diejenigen, die versuchen, die Ersten zu sein, und diejenigen, die nach Perfektionismus streben, auch wenn sie dabei mehrere Züge zurückbleiben. Dies gilt insbesondere für Hyperschallwaffen, die für eine Handvoll Militärmächte zu einer Priorität geworden sind.
Die ersten waren die Chinesen und Russen, die ihre Raketen vor einigen Jahren einsatzbereit gemacht haben. Die russische Armee hat sie sogar mehrfach im Ukraine-Konflikt eingesetzt, allerdings mit fragwürdiger Effektivität. Diese Raketen, die mit mehr als fünffacher Schallgeschwindigkeit fliegen, sollen aufgrund ihrer Manövrierfähigkeit und der Unvorhersehbarkeit ihrer Flugbahn die Luftabwehrsysteme durchdringen.
Auf der Seite der Nachzügler stehen die Europäer, insbesondere Frankreich, und überraschenderweise die Amerikaner. Letztere arbeiten schon sehr lange an diesen Waffen. Die Militärs wollen sicherstellen, dass ihre Raketen perfekt sind und sich nahtlos in die bestehenden Streitkräfte einfügen. Aus diesem Grund scheinen die Tests dieser Waffen endlos zu sein. Das könnte sich aber bald ändern, denn die US-Armee hat gerade im Rahmen einer Übung namens Resolute Hunter 24-2, die vom 25. bis 27. Juni auf der Fallon Naval Air Force Base in Nevada stattfand, Batterien von Hyperschall-Langstreckenwaffen integriert.
Fast einsatzbereit
Die Hyperschallwaffe heißt Dark Eagle, und bei diesen Manövern wurde geprüft, wie sich die Geschützbatterien in die Joint Command Forces, die Kampfeinheiten und andere Feldkommando Systeme integrieren lassen.
Das Dark-Eagle-System ist eine Boden-Boden-Hyperschall-Rakete, die von Lockheed Martin und Northrop Grumman entwickelt wurde. Es gibt Varianten für Schiffe und U-Boote der US Navy. Ihre Reichweite beträgt 3000 Kilometer und ihr Ziel besteht darin, sogenannte „hochwertige“ Ziele in der Tiefe des Feindes auszuschalten. Die Raketen werden aus zwei Rohren auf einem Anhänger abgefeuert. Mit Hilfe einer Rakete wird das Hyperschall Fahrzeug in große Höhen befördert. Ab diesem Zeitpunkt löst sich ein Hyperschallgleiter (C-HGB) und gleitet mit einer Spitzengeschwindigkeit von Mach 17 zum Ziel. Diese Art von Übung konnte beweisen, dass die Waffen praktisch einsatzbereit sind. Wenn dies endgültig der Fall ist, werden die Einheiten, die die Übung durchführen, aus einem Kommandofahrzeug und vier M983-Lastwagen und -Anhängern bestehen, deren Rohre bis zu acht Raketen abfeuern können.
Redaktion: Futura, verfasst von Sylvain Biget.
Titelbild: © US Army – Illustration der mobilen Waffensysteme, mit denen die Hyperschall-Raketen abgefeuert werden können.
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