Technik

Lockheed Martin enthüllt die stärkste Laserkanone der Welt.

Lockheed Martin hat soeben angekündigt, dass es seine Laserkanone von 300 auf 500 kW aufbläht und dabei die Kompaktheit und das geringe Gewicht beibehält. Damit wäre sie die stärkste Laserwaffe, die es je gab.

Mit einer Laserwaffe eine Rakete oder Drohne mit Lichtgeschwindigkeit abzuschießen, ist das Ziel mehrerer Armeen, darunter auch Frankreich. Die Vorteile sind vielfältig. Zunächst einmal muss keine Munition transportiert werden, mit der Logistik und den Gefahren, die mit Sprengstoffen verbunden sind. Es besteht auch keine Notwendigkeit, diese Munition zu produzieren. Schließlich wären die Betriebskosten für einen Schuss auf einen Euro begrenzt. Bisher war der Einsatz von Laserwaffen jedoch schwer vorstellbar.

Sie waren nicht kompakt und leicht genug, um eingesetzt werden zu können. Diese Bedenken sind mehr oder weniger ausgeräumt, aber es gibt immer noch das Problem der Leistung. Bis vor kurzem konnten Laser nur kleine Drohnen „grillen“. Doch bereits im letzten Jahr hatte Lockheed Martin eine leistungsstarke 300-kW-Kanone entwickelt. Es handelte sich um ein Modell, das dem für die US Navy produzierten Modell entsprach. Letzterem war es gelungen, eine große Drohne abzuschießen, mit der ein Raketenangriff simuliert wurde.

Heute hat Lockheed Martin gerade angekündigt, die Laserkanone auf 500 kW zu erhöhen. Um dies zu erreichen, hat der Hersteller gerade einen neuen Vertrag mit dem Unterstaatssekretariat des Verteidigungsministeriums für Forschung und Technik der USA unterzeichnet. Damit wird sie die derzeit leistungsstärkste Laserkanone sein.

DIE INDUSTRIE PLANT, NICHT NUR LANDFAHRZEUGE ODER SCHIFFE, SONDERN AUCH KAMPFFLUGZEUGE MIT EINER LEICHTEN UND LEISTUNGSSTARKEN LASERKANONE AUSZUSTATTEN, UM RAKETEN UNSCHÄDLICH ZU MACHEN. ©LOCKHEED MARTIN

Eine leichte, kompakte und leistungsstarke Laserkanone

Die Steigerung der Leistung einer Laserkanone ist immer noch sehr kompliziert. Um auf 300 kW zu kommen, musste die Technologie völlig neu konzipiert werden. So mussten bei anderen Laserkanonen zur Erzeugung eines zerstörerischen Strahls mehrere sogenannte Faserlasersender (optisch) kombiniert werden, deren Strahlen sich in einem einzigen bündeln. Das große Problem ist, dass diese Art von Laser sehr heiß wird, was seine Leistung auf einen Bereich von 30 bis 100 Kilowatt im besten Fall beschränkt. Die Waffe reicht dann gerade einmal aus, um kleine Drohnen oder Mörsermunition abzuschießen.

Bei der Kanone von Lockheed Martin bleibt das Prinzip das gleiche, mit Spulen aus optischen Fasern, die mit Aluminiumgranat und einer Legierung aus Yttrium und Neodym dotiert sind. Nur das Linsensystem ist anders, um mehr Leistung zu bündeln, ohne zu überhitzen. Die Firma macht keine weiteren Angaben zu ihrer Methode, die Leistung auf 500 kW zu steigern, behauptet aber, dass diese Steigerung keine Auswirkungen auf die Größe oder das Gewicht der Waffe hat.

Das Ganze ist in ein System eingebaut, das aus einem Laser besteht, der das Ziel erfasst und festhält, und einem weiteren Laser, der die atmosphärische Verzerrung misst, um den Schuss präzise zu machen. Diese transportable, platzsparende und leistungsstarke Waffe könnte in verschiedenen Fahrzeugtypen eingesetzt werden. So hatte Lockheed Martin vor zwei Jahren einen Test zur Mitnahme einer Laserkanone auf einem Flugzeug durchgeführt. Diese fliegende Laserkanone soll Boden-Luft- oder Luft-Luft-Raketen bei einem Abfangmanöver unschädlich machen. Auch Frankreich entwickelt ein solches Waffensystem. Eine weit weniger leistungsstarke Laserkanone wurde kürzlich von der französischen Marine auf einer fahrenden Fregatte getestet, um kleine Drohnen unschädlich zu machen.

Redaktion: Futura, verfasst von Sylvain Biget.

Titelbild: © Lockheed Martin -Eine leistungsstarke Laserkanone an Bord eines Flugzeugs oder Schiffes zu nehmen, ist keine Science-Fiction mehr. 

 

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Marlene

Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.

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