Dänemark für Geschichtsfans: Historische Besonderheiten des Landes entdecken
Bereits in der Steinzeit sollen Überlieferungen zufolge Menschen in Dänemark ansässig gewesen sein. Die Vorfahren der dänischen Bevölkerung wanderten im 6. Jahrhundert vom gegenwärtigen Südschweden nach Jütland ab und vermischten sich dort mit anderen germanischen Stämmen. In dieser Zeit entstanden vereinzelt die ersten Königreiche, die im 10. Jahrhundert unter Gorm dem Alten vereint wurden. Nach Gorm dem Alten wurde Harald Blauzahn, Gorms Sohn, gekrönt. Im Jahre 960 ließ er sich taufen und vollzog eine Christianisierung seines Königreichs. Zu der damaligen Zeit waren die ersten Dänen als Seefahrer aktiv. In unserer heutigen Zeit kann sich fast jeder Mensch etwas unter dem Terminus „Wikinger“ vorstellen. Was viele Menschen nicht wissen: Auch Seefahrer bis ins 10. Jahrhundert, die aus Schweden, Norwegen und Dänemark stammten, wurden als Wikinger bezeichnet.
Wikinger und die dänische Geschichte – ein Überblick
- – 10. Jahrhundert: Die Ära der Wikinger
Die Wikinger waren in der genannten Zeitepoche bis ins 11. Jahrhundert von allen Menschen sehr gefürchtet, da sie Kriege führten, Kolonien bildeten und plünderten. Sie trieben jedoch auch Handel und eroberten weite Teile von Norwegen, Südjütland und den britischen Inseln. Auf ihre Eroberungszüge nahmen die Wikinger ihre Lieblingstiere mit auf Seereise. Zeitgleich wurde Dänemark ein reiches Land. Die Ära der Wikinger endete um das Jahr 1066.
- – 16. Jahrhundert: Die Union der Kalmarer
Die Kalmarer Union bildete eine Vereinigung der Königreiche Dänemark, Norwegen und Schweden zu einem Königreich. Die Union hatte eine Dauer von 1397 bis ins Jahr 1523. Zur damaligen Zeit regierte Herrscherin Margarethe I. Auseinandersetzungen mit Schweden dauerten bis ins 17. Jahrhundert an, da die Länder um die Vorherrschaft von Skandinavien kämpften. Schweden verließ die Union als unabhängiges Land. Im Zuge der Reformation durch Martin Luther wurde Dänemark um 1536 ein protestantisches Land.
- – 20. Jahrhundert: Dänemarks Monarchie
Die Kämpfe und Auseinandersetzungen mit Schweden hielten an bis Schweden gewann und Dänemark gut ein Drittel der Ländereien an Schweden abtreten musste. Nach dem großen Nordischen Krieg, der von 1700 bis 1720 andauerte, konnte Schweden seine Vorherrschaft beibehalten. Es folgte eine friedliche Zeitspanne. Während der Zeit Napoleons in Europa blieb Dänemark neutral, um sich wiederum zu einem späteren Zeitpunkt auf Frankreichs Seite zu stellen.
Nach Frankreichs Niederlage musste Dänemark Norwegen und Helgoland abtreten. Im Jahre 1848, unter der Herrschaft Frederik VII., wurde Dänemark zu einer konstitutionellen Monarchie, was bedeutete, dass der König einer Verfassung verpflichtet war. Dies war ein Meilenstein in der Geschichte Dänemarks. Zur Zeit des Deutsch-Dänischen Krieges im Jahre 1864 wurde Dänemark von Christian IX. regiert und verlor Holstein, Lauenburg und Schleswig. Zu Zeiten des 1. Weltkrieges, der von 1914 bis 1918 andauerte, blieb Dänemark neutral. Dänemark wurde dennoch von den Deutschen besetzt. Im Jahre 1945 trat Dänemark der UNO bei. 1973 trat Dänemark der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft bei.
Burgen, Schlösser und Kirchen
Dänemark zählt zu den ältesten Monarchien der Welt. Zeitzeugen aus längst vergangenen Herrschaften sind die zahlreichen Schlösser, Burgen, Herrenhäuser und wunderschönen Gartenanlagen, die im ganzen Land verteilt sind. Einige dieser prachtvollen Bauten werden selbst heute noch von der königlichen Familie bewohnt und genutzt.
Schloss Frederiksborg
Schloss Frederiksborg zählt zu den berühmtesten Schlösser Dänemarks, da es von wundervollen Seen und sehr gepflegten Gartenanlagen umgeben ist. Auf der Anlage befindet sich das Nationalmuseum, welches in prunkvollen Räumen 500 Jahre dänische Geschichte erzählt. Zu bewundern gibt es Portraits, Möbel, Kunsthandwerk und Gemälde.
Schloss Egeskov
Auf der Insel Fünen befindet sich ein Wasserschloss aus der Renaissance, welches bis heute in sehr gutem Zustand ist. Dieses imposante Gebäude thront auf Eichenpfeilern im See. Laut der Legende musste für dieses Holz ein kompletter Wald gerodet werden. Im Schlossgarten selbst bieten sich viele Kletterbäume, die Spaß und Spannung für die ganze Familie bieten.
Schloss Christiansborg
Das Schloss Christiansborg beherbergt das dänische Parlament in Kopenhagen. Das Schloss selbst blickt auf eine 800 Jahre alte Geschichte zurück. Einige Teilbereiche des Schlosses werden auch heute noch von der königlichen Familie genutzt.
Schloss Rosenborg
Das verträumte Schloss Rosenborg liegt inmitten des Königlichen Garten, dem Kongens Have, welcher im Zentrum der Hauptstadt Dänemarks liegt. Im Schloss selbst werden die dänischen Kronjuwelen und eine Sammlung königlicher Kunst streng bewacht.
Schloss Amalienborg
Vor allem im Winter hält sich die Königsfamilie im Schloss Amalienborg als bevorzugte Winterresidenz auf. Das Schloss liegt nur wenige Gehminuten vom „Platz des Königs“ (Kongens Nytorv) entfernt. Wer sich auf diesem Platz aufhält, hat im Winter die einmalige Gelegenheit, einige Blicke auf die Königsfamilie zu werfen. Wenn Königin Margarethe II im Schloss residiert, weht die Nationalflagge über dem Schloss Amalienborg.
Museen in Dänemark
Neben der imposanten Geschichte und historisch wertvollen Burgen, Kirchen und Schlössern gibt es in Dänemark auch viele Kunstmuseen, die Urlauber mit historischer Expertise unbedingt besuchen sollten. Es gibt jedoch auch zahlreiche historische Museen, die den Wikingern auf den Grund gehen. Zu fast jeder Epoche gibt es in Dänemark thematisierende Museen.
Esbjerg Kunstmuseum
In diesem Museum für zeitgenössische Kunst ist es möglich, eine der exklusivsten Sammlungen moderner Kunst in Dänemark zu bestaunen. Das Museum liegt in der Westküstenmetropole Esbjerg.
Holstebro Kunstmuseum
Das Kunstmuseum vereint Kunstwerke aus aller Herren Länder. Aus allen Kontinenten können Kunstinteressierte großartige Werke aus Asien, Afrika und Südamerika erleben und näher in die Kulturkreise eintreten.
HEART – Herning Museum of Contemporary Art
Das Kunstmuseum liegt in der Stadt Herning und bietet fundierte Einblicke in die Welt von nationaler und internationaler Konzeptkunst sowie experimenteller Kunst über einen Zeitraum ab den 30er Jahren bis zum heutigen Tag.
Staatliches Kunstmuseum SMK
Das größte Kunstmuseum Dänemarks ist ein absoluter Pflichttermin für Historiker, Kunststudenten und Kunstinteressierte. Das Museum liegt in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und bietet eine reichhaltige Sammlung von dänischer und internationaler Kunst aus den vergangenen sieben Jahrhunderten.
Beitrag verfasst von Timo Schilgen.
Titelbild: Pixabay © Dietrich01 (CC0 Public Domain) – Dänemark ist das Land der Wikinger.
Abbildung 2: Pixabay © Darkmoon_Art (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay © devran_gazioglu (CC0 Public Domain)
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.