Massenaussterben – Was ist das? Eine Definition
Eine biologische Krise oder ein Massenaussterben bezeichnet eine Periode des schnellen und massiven Verschwindens von Arten. Ein Ereignis muss drei Kriterien erfüllen, um als Massenaussterben zu gelten:
- eine relativ kurze Dauer in geologischen Zeiträumen (höchstens einige Millionen Jahre)
- eine weltweite geografische Verteilung
- ein erheblicher Rückgang der biologischen Vielfalt
Schwierigkeiten bei der Untersuchung biologischer Krisen
Es ist jedoch schwierig, das Ausmaß einer biologischen Krise mit Sicherheit zu bestimmen. Denn die Fossilisation ist ein seltener Prozess. Er hängt stark von den Bedingungen ab, unter denen die Tiere vergraben werden, und wir sind noch weit davon entfernt, alle geologischen Schichten durchsucht zu haben. Daher gibt es eine Verzerrung bei den Daten zur vergangenen Biodiversität. Man spricht von Sampling Bias oder, auf deutsch, einer Stichprobenverzerrung, also einer Beeinflussung der statistischen Auswertung durch eine ungünstige Auswahl von Stichproben.
Diese Verzerrung ist umso größer, als die Datierung fossiler Schichten nach menschlichen Maßstäben eine erhebliche Unsicherheitsspanne aufweist: je nach Fall in der Größenordnung reicht diese von 100.000 bis über eine Million Jahre. Schließlich können je nach der gemessenen taxonomischen Ebene der Biodiversität (Ebene der Arten, Familien, Gattungen usw.) die Aussterberaten erheblich variieren.
Die fünf biologischen Krisen der Geschichte
Klassischerweise werden daher fünf biologische Krisen unterschieden:
- Terminales Ordovizium (vor ca. 445 Millionen Jahren)
- Oberdevon (Frasnium-Famennium-Grenze vor ca. 374 Millionen Jahren)
- Perm-Trias-Grenze (vor ca. 251 Millionen Jahren, massivstes Aussterben mit dem Verschwinden von mehr als 50 % der Landarten und 75 % der Meeresarten)
- Trias-Jura-Grenze (vor etwa 200 Millionen Jahren)
- Kreide-Tertiär-Grenze (vor 65 Millionen Jahren)
Viele Forscher glauben, dass ein neues Massenaussterben, das sogenannte Holozän, das sechste, vor etwa 13.000 Jahren infolge der Besiedlung der Welt durch den Menschen eingeleitet wurde.
Urhebender Autor: Redaktion Futura
Marlene ist seit 25 Jahren Fotografin und Künstlerin. Ihre Leidenschaft für Sprachen und interkulturelle Kommunikation entwickelte sie durch internationale fotojournalistische Arbeiten. Heute nutzt sie ihre weitreichende Erfahrung auch als Korrekturleserin und übersetzt journalistische Artikel vom Französischen ins Deutsche. Marlene stellt sicher, dass jeder Text seine Authentizität bewahrt und an die sprachlichen sowie kulturellen Besonderheiten des deutschsprachigen Publikums angepasst wird.